1’200 km vom Bodensee nach Budapest
Eigentlich wollten wir gemütlich campen – bis mein Mann versehentlich das halbe Lager mitnahm.
Willkommen auf unserer Donautour!
Donau statt Drama: Unser Sommerabenteuer von Konstanz nach Budapest
Nach unserem Atlantik-Abenteuer 2022 war klar: Wir sind nicht geheilt – wir haben Blut geleckt. Also sattelten wir im Sommer 2023 erneut unsere Räder und machten uns diesmal auf den Weg entlang einer der bekanntesten Flussrouten Europas: der Donau-Radweg. Unser Startpunkt? Der Bodensee, genauer gesagt Altnau auf Schweizer Seeseite. Unser Ziel? Budapest, Ungarns Hauptstadt – majestätisch, geschichtsträchtig, voller Paprikaduft und Thermalquellen. Dazwischen lagen: 1 Fluss, 1.200 km Abenteuer, 2 Kinder, 2 Fahrräder – und ein Plan, der wie immer so halb feststand.
Von Konstanz über Ulm, Regensburg und Passau – immer dem Wasser nach
Die ersten Tage waren wie aus dem Bilderbuch: bestes Radwetter, eine angenehm flache Strecke, die uns über Ulm, vorbei an Donauwellen und Sonnenblumenfeldern nach Regensburg führte. Dort stärkten wir uns mit Brezen und bayerischem Frohsinn – und gönnten den Kindern ein Eis, das schneller schmolz als wir „Stadtführung“ sagen konnten.
Weiter ging's nach Passau, wo sich drei Flüsse küssen – Donau, Inn und Ilz – und wir zum ersten Mal das Gefühl hatten: Jetzt wird’s richtig international. Österreich ließ nicht lange auf sich warten, und mit ihm Linz, Melk (mit seinem imposanten Stift!) und schließlich das schöne, kaiserlich verträumte Wien.
Wien war für uns: Kaffeehauskultur meets Campingplatzromantik. Die Kids fanden’s klasse – vor allem die U-Bahn. Wir fanden: eine Pause mit Besuch der lieben Verwandtschaft und gemeinsamem Besuch des Schloss Schönbrunn war wohl verdient!
Fähren, Flussidylle und Zeltplatzträume
Der Donau-Radweg ist – Überraschung – wirklich gut machbar mit Kindern. Meist flach, fast durchgehend asphaltiert, oder mit festem Schotter und mit genügend Fähren, um das Gefühl zu haben, man sei in einem Huckleberry-Finn-Roman gelandet.
Die Campingplätze entlang der Strecke? Kleine, grüne Oasen der Ruhe. Oft direkt am Wasser, mit Blick auf den Fluss und manchmal so einsam, dass wir dachten, wir hätten uns verfahren – aber dann tauchte doch ein Waschhäuschen auf. Und abends? Risotto oder Pasta, nasse Socken und Mücken. Herrlich.
Die Sache mit dem fehlenden Zelt...
Alles lief also (für unsere Verhältnisse) erstaunlich glatt – bis wir eines Tages an einem gemütlichen Morgen im Café feststellten:
Unser Zelt, die Isomatten und die Schlafsäcke waren... weg.
Klingt wie ein schlechter Scherz? War aber Realität. Mein Mann hatte uns mit dem Auto besucht Und ganz „praktisch“ hat er beim Einräumen unbemerkt unser gesamtes Nachtlager eingepackt und mit nach Hause genommen. 🫣
Da standen wir also: Zwei Kinder, zwei Fahrräder, kein Dach über dem Kopf – und eine ziemlich große Lücke im Plan.
Was tut man in so einer Situation? Man tritt in die Pedale. 70 weitere Kilometer vorwärts bis nach Passau zum nächsten Decathlon, in der Hoffnung, dass wir vor Ladenschluss ankommen. Es war heiß, es war lang – aber wir haben es geschafft. Minimalistisch wie wir gerne reisen haben wir uns fürs kleinstmögliche Zelt entschieden. Es sollten ja nur noch einige Tage sein bis nach:
Budapest, du Schönheit!
Nach Tagen voller Flussrauschen, Rückenschmerzen vom schlafen im Zelt und Blätterrascheln erreichten wir endlich Budapest – müde, glücklich, stolz und ein kleines bisschen stinkend. Wir rollten über die Margaretenbrücke, ließen die Budaer Hügel rechts und die Donau links liegen – und gönnten uns erstmal ein gemütliches AirBnB mit Waschmaschine und grosser Dusche!
Was bleibt?
Die Erkenntnis, dass Abenteuer nicht nur in exotischen Ländern warten, sondern direkt vor der Haustür starten können. Dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Dass Kinder großartige Reisebegleiter sind – wenn man genug Gummibärchen dabei und Eispausen geplant hat. Und dass Flüsse wie die Donau mehr Geschichten erzählen als jedes Bilderbuch.
Ach ja – und dass mein Mann bei seiner nächsten Stippvisite eine Inventarliste bekommt. Handschriftlich. Dreifach.
"Affiliate-Links und Werbung:
In einigen Blogbeiträgen findest du sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über diese Links einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich entstehen keine Mehrkosten. Dabei können Drittanbieter (z. B. Amazon) Cookies setzen und personenbezogene Daten verarbeiten. Mehr dazu findest du in den Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Anbieter. Vielen Dank für deine Unterstützung! Mehr dazu in meiner Offenlegungspolitik."